Von Pferden lernen: Was ich von meinen Pferden gelernt habe

Von Pferden lernen

Von Pferden lernen

Mit Pferden zusammenleben bedeutet für mich lebenslanges Lernen. Denn von Pferden lernen bedeutet ein lebenslanges Vergnügen. Jeden Tag zeigen sie uns mit ihrer sanften Art und ihrer subtilen Körpersprache, dass wir noch genauer hinhören und präziser in unserer eigenen „Sprache“ sein sollten. Man kan nie genug Achtsamkeit und Bewusstheit in sein Leben bringen.

Von Pferden lernen ist Persönlichkeitsentwicklung. Schon Kinder profitieren vom Umgang mit Pferden, und immer mehr Seminare sprießen aus dem Boden, in denen Manager von Pferden Führungsqualitäten lernen sollen.

Meine pferdige „Lerngeschichte“ ist nicht anders: Schon früh als Kind kam ich mit Ponys in Berührung, und bis heute begleiten mich Pferde durch mein Leben. Was ich von ihnen bislang gelernt habe und wie sich mich mit ihren ganz eigenen speziellen Charakteren zu dem Menschen gemacht haben, der ich jetzt bin, möchte ich in diesem Blogbeitrag skizzieren.

Von Pferden lernen: Ein Porträt meiner Pferde

Momo, meine Lehrerin in Sachen Durchhaltevermögen

Mit sechs Jahren konnte ich das erste Mal die Gefühle erleben, die mich jedes Mal auf dem Rücken der Pferde überkommen: das Gefühl der Sicherheit, egal auf welchem Pferd, und das Gefühl des Vertrauens. Auf der schwarzen Stute Ester meines Onkels schauten mein Beinchen kaum über das Sattelblatt hinaus, aber es war herrlich!

Mit acht Jahren bekam meine Cousine ihr erstes eigenes Pony. Mit Blacky, geführt von meinem Vater, lernte ich traben und galoppieren – alles ohne Sattel. Später dann ritten meine Cousine und ich alleine aus und wagten auch schon die ersten Sprüng mit Blacky.

Reitunterricht in der Reitschule bekam ich erst später, die grundlegenden Kenntnisse hatte ich mir durch meine täglichen Besuche bei Blacky und meinem Lesewahnsinn mit allem, was Pferde anbelangt, zugeleg und vor allem durch eines: Ausprobieren!

Mit zwölf ging dann mein größter Traum in Erfüllung: Mein Vater ging mit mir auf die Suche nach einem eigenen Pony, nicht wie ich vorerst dachte, auf die Suche nach einem Pflegepferd.

Durch Zufall kam ich dann zu meinem ersten Pony, von dem ich vor allem eines lernte: Durchhaltevermögen.

Momo war der Hauptgewinn in einer Tombola bei einem großen Springturnier. Wir waren dort, weil als Zuschauerattraktion auch ein Galopprennen rund um den riesigen Springplatz stattfand – und Blacky, der schwarze Blitz, so schnell war 😉

Gewonnen hatten wir damals bei diesem Galopprennen nichts, aber ich bekam mein erstes Pony: Nachdem mein Onkel meinem Vater erklärte, dass dieses Pony genau DAS perfekte Pony für mich wäre, ging mein Vater einfach zum Gewinner und kaufte ihm Momo vom Fleck weg ab. So schnell ging das damals 😉

So rosig die anfängliche Geschichte mit Momo klingt, für mich war Momo zu Beginn unserer Beziehung alles andere als perfekt! Momo war eine Ponystute mit Charakter, was sie nicht wollte, tat sie nicht. Wenn sie unterm Apfelbaum Äpfel fressen wollte, dann tat sie das. Egal, ob wir Kinder wie die Rumpelstilzchen um sie herumhüpften oder Theater auf ihrem Rücken veranstalteten.

Da kullerten bei mir die Tränen und ich wollte Momo wieder abgeben: Sie war ganz und gar nicht mein Traumpony, von dem ich immer geträumt hatte. Sie war in meinen Augen ein stures, freches Vieh, das uns Kinder schlicht und einfach veräppelte. Geholfen hat uns damals dann mein Papa, er konnte Momo endlich davon überzeugen, dass der Job eines Ponys auch abseits des Apfelbaumes stattfinden müsse 😉

Eines lernte ich von Momo auf jeden Fall: Aufgeben gilt nicht, durchbeißen, durchhalten, Tränen wegwischen, weitermachen. Und das brachte mich mit Momo weiter. Wenn was nicht klappte, versuchte ich es auf andere Art und Weise erneut. So wurde ich kreativ im Finden von Lösungen, was mich mit Momo immer mehr zu einem Team werden ließ.

Schlussendlich gewannen wir Geschicklichkeitsturniere in ganz Voralberg, sprangen bis zu ein Meter hohe Hindernisse, ließ mich von ihr mit Rollschuhen im Sommer oder mit dem Rodel im Winter ziehen, trat bei Pferdemessen auf, kletterte mit ihr als Packpferd steile Wege zu Jägerhütten hoch – für mein Durchhaltemögen wurde ich doppelt und dreifach belohnt: Meine Momo ging mit mir durch dick und dünn!

Momo war fast 30 Jahre bei mir. Bis zum Schluss war Fressen ihre liebste Beschäftigung – typisch Pony eben! 😉

 

Lorenz, mein Lehrmeister

Bald aber wollte ich die Herausforderung des Reitens eines Großpferdes auf mich nehmen. Und wie das Schicksal oft so spielt, wurde ich zufällig in einem Supermarkt einem Mann vorgestellt, der mich mit Lorenz bekannt machen sollte.

Lorenz war kein Reitersmann, sondern ein 15-jähriges holländisches Warmblut, Springpferd bis Klasse M und der beste Lehrmeister, den man sich als junges 15-jähriges Mädchen nur vorstellen kann.

Er ist der Grund, warum ich immer wieder für Folgendes plädiere – wie schon damals die alten Reitmeister, und das ich bis heute zu jedem sage, der sich überlegt, ein junges Pferd anzuschaffen:

Junger Reiter – altes, erfahrenes Pferd, junges Pferd – alter, erfahrener Reiter!

Mit Lorenz war der Weg in den Turniersport quasi vorgegeben. Da ich in einem Turnierstall trainieren konnte, war ich rasch mit dem „Turnierfieber“ infiziert. Mit Lorenz erlangte ich den Reiterpass und rasch darauf auch die Lizenz, nahm an Springprüfungen und Dressurprüfungen teil.

Leider konnte Lorenz nicht bis zuletzt bei mir bleiben, er war mir nur zur Verfügung gestellt worden. Was das Schicksal für ihn nach uns vorgesehen hatte, weiß ich leider bis heute nicht …

 

Ronnie, mein Allroundtalent

Da Lorenz mit 20 dann doch endlich seine Pension genießen sollte, kam Ronnie zu uns. Mit ausgezeichnetem Spring-Pedigree ausgestattet startete ich Ronnie in Springen bis Klasse LM auf nationalen Turnieren in Vorarlberg. Aufgrund seiner guten Grundgangarten wechselten wir bald ins Dressurlager. Ich konnte Ronnie bis zur Dressur Klasse M ausbilden, bei den Galopppirouetten und Einerwechseln ließen wir es dann sein. Seine Lieblingslektion waren Serienwechsel 😉 Mein größter Erfolg mit Ronnie war der 3. Rang bei den Landesmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse.

Nach meinem Umzug mit ihm nach Innsbruck ließen wir den Turniersport hinter uns. Auf Ronnie lernten noch viele Reitanfänger das Reiten, darunter auch mehrere 8- bis 12-jährige Mädchen. Er war mit seinem unvergleichlichen Charakter und seiner Geduld perfekt dafür.

Ronnie lebt noch immer bei mir. Mittlerweile ist er 29 Jahre alt und noch ganz gut in Schuss für sein Alter. Eines war für mich von vornherein klar: Schon damals schwor ich Momo, dass sie bei mir bleiben darf bis zum Schluss. Und auch bei Ronnie wird es so sein. Ich bin davon überzeugt, dass er mir sagen wird, wenn es soweit ist.
 
Ronnie brachte mir bei, an seinen Träumen festzuhalten und dafür hart zu kämpfen. Aus heutiger Sicht war ich damals mit Ronnie vielleicht zu ehrgeizig, trainierte zu hart, hörte zu wenig auf ihn … Aber als junges Mädchen hatte man eben Träume vom großen Sieg am Turnier, einer Schleife, einer Platzierung – und dafür nahm ich in Kauf, dass ich neben meinem Studium jede Woche zwischen Vorarlberg und Tirol hin- und herpendelte, um Freitag bis Sonntag zu trainieren. Und Trainieren bedeutete für mich damals: Pferd aufladen, 10 Minuten Hängerfahrt, um in der Reithalle meines Vereins trainieren zu können.
Die größte Unterstützung bekam ich damals von meinem Vater. Wenn ich unter der Woche wegwar, fuhr er mit Ronnie zweimal in der Woche (einmal fürs Dressur- und einmal fürs Springtraining) in den Reitverein, wo eine Freundin Ronnie für mich ritt – so konnte ich am Wochenende auf einem gut trainierten Pferd aufs Turnier gehen.
 
Mit Ronnie zusammen habe ich die gesamte Turnierszene kennengelernt. Ich lebte damals für diese Turniere: Es gab einen großen Zusammenhalt auf den Turnieren, man kannte jeden, hier ein Gespräch, da eine Empfehlung. Wir waren eine riesengroße Gemeinschaft. Diese Gemeinschaft auf den Turnieren und zuhause im Reitverein gab mir Stabilität und Halt während meiner Jugendjahre.
 
Das Team von Ghostreiter: Ronnie

Iman, meine bislang größte Herausforderung

Nachdem Ronnie in Pension war, kam bei mir bald der Wunsch nach einem jungen Pferd auf. Vom aktiven Turniersport habe ich mich 2007 zurückgezogen, um mich allumfassend und alternativ in Bezug auf den Umgang mit dem Pferd weiterzubilden und anderen Menschen die „Reitkunst“ und die Faszination des Lebewesens Pferd zu vermitteln.

Weniger um weiter Turniere zu reiten, ging es mir mehr um eine neue Herausforderung und das gemeinsame Lernen mit einem jungen Pferd. Im September 2009 erfüllte ich mir den Traum eines jungen Pferdes, das ich von Beginn an ausbildete. Es war eine sehr anstrengende, aber auch sehr erfüllende Aufgabe, einem jungen Pferd wie Iman die Grundlagen im Umgang mit dem Menschen beizubringen – und mit Iman war es eine gleich noch viel größere Herausforderung!

Iman ist eine mittlerweile 13-jährige Trakehnerstute. Ich hatte, als ich Iman 2,5-jährig damals kaufte, keine Ahnung von der Rasse Trakehner. Erst später, als sich die Probleme mit Iman häuften, hörte ich immer öfter: „Ah, ein Trakehner, ja kein Wunder, das ist eine spezielle Rasse, sehr eigenwillig!“ und im Nachklang: „Oje, eine Stute auch noch!“

Iman ist ein sehr intelligentes, cleveres Pferd, das schon „als Fohlen lesen und schreiben konnte“, wie ihre Züchterin immer erzählt. Das ist Fluch und Segen zugleich, wie ich bitter lernen musste.

Seit ich Iman habe, weiß ich eines sicher: Nie mehr möchte ich ein junges Pferd selbst ausbilden – zumindest nicht, wenn ich einen sehr guten Trainer in der Nähe habe und ich mir 2 bis 3 Mal die Woche Unterricht leisten kann.

Ich bildete mir damals ein, dass ich das Anreiten alleine hinkriege. Iman lernte schnell, das Aufsitzen und Losreiten war nie ein Problem, das war für sie alles okay. Aber sie wollte klare Ansagen. Wenn sie etwas nicht verstand, wurde sie rasch ungehalten und zeigte seeeehr deutlich, wenn ihr was nicht passte.

Wie oft sass ich zuhause im Bett, heulte wie ein Schlosshund und wusste nicht mehr weiter …

Es gab hunderte von Situationen, in denen ich nicht mehr weiterwusste. Vielleicht weil ich es mir nicht eingestehen wollte, wurschelte ich alleine immer weiter … ohne mir wirklich professionelle Hilfe zu holen. Und so probierte ich mich durch alle möglichen Ausbildungsmethoden (Parelli, Join-up etc.). Immer wieder stieß ich an einen Punkt, an dem Iman mir klar und überdeutlich sagte: „Das ist doof, ich will das nicht!“ Und Iman ist eine Persönlichkeit, bei der sich so mancher Trainer oder Reiter die Zähne ausgebissen hätte: Denn mit Kraft oder roher Gewalt, zu der man mir damals ab und an riet („Die verarscht dich doch, setz dich mal durch!“), hätte man bei Iman schlechte Karten: Vorher hätte sie dich ernsthaft verletzt, bevor sie etwas getan hätte, das sie nicht wollte oder konnte!

Irgendwann kam der Punkt, an dem ich zugeben musste, dass ich hilflos war, nicht weiterwusste, professionelle Hilfe brauchte. Das war schwierig für mich, da ich ja auch nicht wusste, an wen ich mich wenden sollte. Ich bekam tausende Empfehlungen, jeder wusste es besser, mach das, probier das. Ich war heillos überfordert.

In einer Kurzschlussreaktion rief ich eine Bereiterin an: Iman ging 4 Monate in professionellen Beritt zu einer sehr einfühlsamen, tollen Bereiterin. Es war schwer für mich, damals zuzugeben, dass ich gescheitert war, dass ich viele Fehler gemacht hatte. Jetzt im Nachhinein betrachtet, war es das Beste was passieren konnte. Ich konnte endlich Verantwortung abgeben und musste mir nicht mehr täglich Gedanken machen, was heute im Stall wieder alles schieflaufen könnte.

Gerade, wenn man im Pferdesport tätig ist und dann auch noch selbst als Ausbilderin und Reitlehrerin, ist es doppelt schwer, so etwas zuzugeben: „Eine Reitlehrerin und Pferdetrainerin, die ihr eigenes Pferd nicht in den Griff kriegt???“ Ja, das gibt es! Und ich bin deshalb keine schlechtere Trainerin! Denn das Wichtigste, was ich von Iman lernen durfte, war: Hol dir Hilfe, frag um Hilfe und vor allem: Akzeptiere, dass du nicht alles weißt und kannst!

Von Iman habe ich außerdem gelernt zu akzeptieren, dass Pferde nicht für alles geeignet sind, was sich der Mensch einbildet! Von Anfang an hasst es Iman, in diesen engen Reitplätzen (auch 20 x 60 Meter großen Reithallen) geritten zu werden. Sie blockierte, ging ungern vorwärts, verhielt sich komplett. Jahrelang versuchte ich alles, sie fand es einfach nur doof.

Bis ich im Rahmen der Tellington-Reittrainer-Ausbildung eine Woche Kurs bei Peggy Cummings (Connected Riding) hatte. Ihr Rat: Ich sollte Iman mal mehrere Monate bis zu einem halben Jahr nur im Gelände reiten, denn da ging sie von Anfang an frisch vorwärts, ohne sich zu verhalten.

Das tat ich! Heute ist Iman mein bestes Pferd im Gelände: Sie geht überall hin, ins Wasser, durch den Wald, ist immer kontrollierbar, ganz und gar nicht schreckhaft, das perfekte Ausreitpferd.

Und das darf so bleiben: Seit Iman bei mir im Stall zuhause ist (Dezember 2019), lief sie nicht ein einziges Mal mehr in einem Reitplatz, alle Seitengänge, Übergänge, Lektionen reiten wir im Gelände …

Iman ist mein #Herzenspferd, mein #Seelenpferd!

Reiten nach Tellington

Cento, mein sanfter Riese

Wenn ich es in einem Satz zusammenfassen müsste, was ich von Cento lernen durfte, dann ist es das:

Lass dich nicht vom Äußeren täuschen und verurteile und bewerte nie vorschnell!

Cento ist ein wahrer Riese, aber ein sanfter! Mit seinen 650 Kilogramm und seiner wuchtigen Statur ist er wahrlich kein Pferd, das man übersieht. Eher ist er ein Elefant im Porzellanladen. Oftmals weiß er nämlich selbst nicht, dass er so schwer, groß und breit ist, und kann schon mal dahingehen oder dorthin klettern, wo er eigentlich nicht durchpasst 😉

Cento ist ein sanfter Riese, dem der Schalk im Nacken sitzt. Oft meint man, man hat es mit einem 4-Jährigen zu tun, so verspielt ist er ab und zu.

Allerdings wird Cento aufgrund seiner Masse oft falsch eingeschätzt: Entgegen seiner Statur und seines Auftretens ist er einfach nur ein riesengroßes Baby: Er ist zum Beispiel auf Kriegsfuß mit Tierärzten. Seit er mal länger in der Klinik bleiben musste, sind ihm Tierärzte mit Spritzen ein Graus. Er wird dann panisch, reißt sich los und ist auf Nimmerwiedersehen am Ende des Paddocktrails wiederzufinden!

Wenn er vor etwas Angst hat und man ihm Druck macht, wird er völlig kopflos. Cento braucht viel Zuspruch und Vertrauen in „seinen“ Menschen, sobald er misstrauisch oder ängstlich wird.

Niemand traut ihm diese sensible Seite zu, aber da ist er das völlige Gegenteil zu Iman: Sie schmal und schmächtig, aber vollends die taffe Frau, die sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt, und dann der riesige Koloss mit seiner sanften und übersensiblen Art, der ziemlich ängstlich ist …

Iman und Cento sind übrigens ein Herz und eine Seele. Die beiden machen alles zusammen, wie Bruder und Schwester!

Cento ist mit super Springpapieren ausgestattet und war auch schon erfolgreich in L-Springen am Turnier, bevor ich ihn 6-jährig gekauft habe. Mein Vater liebt es, mit ihm ausreiten zu gehen: „Er ist halt ein Männerpferd!“

So sensibel Cento vom Boden aus ist: Kaum sitzt man auf ihm drauf, kann eine Bombe neben ihm am Reitplatz einschlagen, auf ihm fühlt man sich absolut sicher. Er hat unter dem Reiter noch keinen einzigen Buckler oder Steiger gemacht, da ist absolut Verlass auf ihn!

Reiten als Lebensschule
Cento mein sanfter Riese

Indira, die taffe Kämpferin

Indira ist die Halbschwester zu Iman und kommt von derselben Züchterin. Indira kam zu mir, ohne dass ich konkret auf der Suche nach einem neuen Pferd gewesen wäre. Warum auch? Ich hatte ja schon drei!

Aber wie das so ist mit einem eigenen Stall: The sky’s the limit … oder so ähnlich 😉

Indira hat mit ihren jungen 9 Jahren bereits eine krasse Krankengeschichte hinter sich, alle in Zusammenhang mit ihren zwei Trächtigkeiten.

Bevor sie in die Zucht kam, war sie erfolgreich in Deutschland in Dressurpferdeprüfungen der Klasse A und L. Sie wäre eine fantastische Tänzerin durchs große Dressurviereck geworden, wenn nicht ihre Züchterin die Reißleine gezogen hätte und sie aus dem Sport herausgenommen hätte: Sie wollte nicht, dass sie unter derart viel Druck laufen muss.

Imans Züchterin rief mich eines Tages an und fragte mich, ob ich auf der Suche nach einem Pferd sei. „Natürlich nein“, war meine Antwort. Doch ich fuhr trotzdem hin und ritt Indira Probe.

Womit es endete, weiß man ja: Indira steht seit September 2019 in meinem Stall – und was soll ich sagen? Sie ist ein Traum von Pferd. Schon beim ersten Reiten wusste ich: Mit viel Geduld kommt sie mal ganz weit! Ihre Grundgangarten sind fantastisch, sie will einem immer alles recht machen, reagiert auf kleinste Hilfen, will immer mitarbeiten, denkt schon drei Schritte voraus, während ich noch überlege, wie ich die Hilfe korrekt einsetze … Einfach ein Traum!

Von Indira lerne ich jeden Tag: Sei der beste Reiter für dein Pferd!

Indira ist ein derart sensibles Pferd unter dem Sattel, dass ich beispielsweise nur an eine winzige Drehung meiner äußeren Schulter denken muss und schon sind wir im Schulterherein. Das ist ein Traum zum Reiten, aber ebenso auch enorm schwierig, denn man muss seinen Körper zu 100 Prozent unter Kontrolle haben. Steife Hüftgelenke vom vielen Sitzen am Computer rächt sich dann innerhalb von wenigen Sekunden.

Seit ich Indira habe, arbeite ich (wenn möglich) täglich an mir selbst: Yoga, Feldenkrais, Alexandertechnik, Seminare und Fachliteratur zum Reitersitz, Kraftübungen, Ausdauertraining. Ich tue alles, um ihr die beste Reiterin zu sein! #seiderbestereiterfürdeinpferd

 

Indira

Was kannst du bei Ghostreiter by Melanie lernen?

Ich versuche in meinen Workshops und Reitstunden die Grundlagen des Reitens und den Umgang mit dem Pferd von Beginn an auf Achtsamkeit und Bewusstheit basierend zu vermitteln. Es ist mir ein großes Anliegen, den Menschen, die bei mir Unterricht nehmen oder zu meinen Workshops kommen, die Art des Pferdes, seine Stärken und Schwächen, die physiologischen Grundlagen der Bewegungen nach den Prinzipien der klassischen Reitlehre und das zugrundeliegende Verhalten des Pferdes genau zu erklären.

Bei mir gibt es keine sturen Kommandos wie „Ferse runter, Kopf hoch“ hören, sondern man wird von Grund auf verstehen, wieso wir uns genauso wie das Pferd im Gleichgewicht befinden müssen und durch Balance in der Bewegung reiten sollten. Durch die Reitlehren und Übungen von Peggy Cummings mit ihrem Connected Riding sowie von Sally Swift mit ihrem Centered Riding kommen wir zu dem Reitersitz, der uns geschmeidig und einfühlsam auf dem Pferd sitzen lässt. So können wir das Pferd bestmöglich unterstützen, anstatt es zu behindern, und können so die überall gewünschte, aber selten erreichte Harmonie zwischen Pferd und Reiter schaffen.

Neben dem Reiten steht für mich vor allem auch die Vorbereitung des Pferdes vom Boden aus im Vordergrund. Hier ist für mich die Tellington-Methode mit ihren TTouches in der Körperarbeit und dem Lernparcours in der Bodenarbeit essenziell. Nur ein Pferd, das ohne das Gewicht des Reiters gelernt hat, sich im Gleichgewicht und koordiniert zu bewegen, kann dies unter dem Reiter in seiner natürlichen Anmut, und ohne Schaden zu nehmen, tun.

Wenn du Interesse an Seminaren und Workshops zur Tellington-Methode oder Sitzschulungen in Theorie und Praxis hast, kontaktiere mich gerne für alle Möglichkeiten, bei dir am Stall einen Workshop abzuhalten:

Mail mir an melanie@ghostreiter.at oder fülle das Kontaktformular aus:

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